Immer wieder wird die Frage gestellt, was die rüstungspolitische Hardlinerin Agnes Strack-Zimmermann (FDP) antreibt. Im Ukraine-Konflikt hochaggressiv, jetzt eine Steigerung der Rüstungsausgaben auf über zwei Prozent einfordernd, wo das Geld im Land für die wahren Bedürfnisse sowieso nicht reicht. Was treibt sie an?
Der Verein Lobbycontrol immerhin beklagt, dass die Politikerin für zwei Organisationen arbeitet, die der Rüstungsindustrie nahestehen: „Die deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik“ und den Förderkreis „Deutsches Heer“. Ihre Mitarbeit sei zwar ehrenamtlich, aber Beeinflussung durch die Mitgliedschaft in diesen Gremien auf keinen Fall auszuschließen. Zu vermuten ist aber doch eher, dass diese Mitgliedschaften Folge ihrer aggressiven Neigungen, nicht die Ursache sind.
Aber was ist es dann? Profilneurose alleine? Sich zu produzieren in den Talkshows der Öffentlich-Rechtlichen, die sie so gerne einladen? Sicher auch. Auf jeden Fall ein spannender Gegenentwurf zu allen Formen von Weiblichkeit, die gesellschaftlich sonst so üblich sind. Vor der Auseinandersetzung um die Ukraine hat kein Mensch je von dieser Frau gehört. Danach wird es wohl wieder so sein. Am Ende aber bleibt sie wohl am ehesten eine sture Überzeugungs- und Schreibtischtäterin. Psychisch auffällig, aber kaum korrupt. Anzunehmen ist, dass sie am Ende tatsächlich selber für richtig hält, was sie von sich gibt. Das macht die Sache fast noch schlimmer. Die FDP geht in den Prognosen für die nächste Bundestagswahl steil nach unten. Gut so!
Straubinger Tagblatt vom 5. Januar 2023