Es wäre sicher eine bessere Welt, wenn es in diesem Land die AfD gar nicht gäbe. Und es wäre eine noch bessere Welt, wenn an der Schweizer Grenze deren Vorsitzende Alice Weidel von der bayerischen Grenzpolizei regelmäßig zurückgewiesen würde. Argument: Selbsthilfegruppen für hysterische Frauen gibt es auch im Nachbarland!
Es wäre auch eine bessere Welt, wenn der gegenwärtige Bundeskanzler Friedrich Merz Frühstücksdirektor bei Blackrock geblieben wäre – und sein Außenminister Johann Wadephul dieses Amt für das Fürstentum Liechtenstein ausüben würde. Die Welt wäre sicher besser, wenn Boris Pistorius als Oberstleutnant der Reserve seine militärischen Pläne am wöchentlichen Stammtisch seines Kegelclubs verbreiten würde – und nicht allabendlich im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Und die Welt wäre noch besser, wenn die beiden Fernsehmoderatoren Maybrit Illner und Markus Lanz die Entscheidung treffen würden, sich zu verlieben, sich zu verheiraten und auf eine einjährige Flitterreise in den Indischen Ozean zu verschwinden. In einer besseren Welt würde auch nicht der Rüstungsetat in diesem Land auf fünf Prozent hochgesetzt, sondern der Entwicklungsetat auf drei Prozent – vor allem für die Länder in Afrika und Asien, die noch eine weite Reise vor sich haben. Noch besser wäre die Welt, wenn der bayerische Ministerpräsident statt „Söder isst“ das Projekt „Söder trinkt“ ins Netz stellen würde und jeden Tag ein bayerisches Bier detailliert präsentierte; und beim Starkbieranstich am Nockherberg nach der Verkostung von drei Mass Starkbier von seinem Generalsekretär glückselig aus den heiligen Paulaner-Hallen geführt werden müsste. Eine bessere Welt wäre es übrigens auch, wenn die bayerische Sozialdemokratie bei Landtagswahlen immer noch wenigstens 20 Prozent hätte und die FDP bereits bei den letzten Bundestagswahlen aus dem Bundestag gefallen wäre – und nicht erst vier Jahre später!
Besser wäre die Welt auch, wenn die amerikanischen Tech-Milliardäre allesamt in der Hölle schmorten – und die dritten Programme des öffentlich-rechtlichen Fernsehens das jeden Tag zwei Stunden live übertragen würden. Auch den Besuch des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bei denen, der erst dort merkt, dass er sein Rückflugticket in die Welt dort oben vergessen hat.
Sehr gut für die Welt wäre auch, wenn Wladimir Putin nicht wirklich russischer Präsident wäre, sondern der Gegner von Arnold Schwarzenegger in den Folgen Terminator 10 bis 22! Drehzeitraum von jetzt bis immer. Und dass es gut für die Welt wäre, wenn Wolodymyr Selenskyj auf der Leinwand des Films geblieben wäre, auch das versteht sich sowieso von selbst! Wenn Donald Trump in der Wüste von Afrika alleine mit seiner Frau Melania nach Ölquellen oder Goldschätzen suchen würde – nachts nur von einem kleinen Zelt beschützt, während sich draußen die Löwen sammeln, auch das wäre ein Angebot für eine bessere Welt. Und Elon Musk hätte bereits einen Weg gefunden, dass er ganz alleine auf dem Mars überlebt, das wäre was! Gut für die Welt wäre es auch, wenn die Temperatur in diesem Land an warmen Sommertagen wieder zwischen 25 und 26 Grad liegen würde – und in den Schulen gäbe es ab 26 Grad Hitzefrei, so wie vor 50 Jahren – aber diese Zeiten sind wohl vorbei. Besonders gut für die Welt wäre es auch, wenn die Reichen verstehen könnten, dass sie trotz ihres Erfolges in derselben Welt leben wie die, die viel weniger haben – und dass es gar nicht so wehtut, etwas zu teilen.
Für Deutschland wäre das ganz besonders gut, denn dann könnte man Brücken sanieren oder auch Straßen, wo gerade die Reichen so gerne schnell fahren, die aber jetzt – aus Mangel an Geld – auf eine Spitzengeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern reduziert sind. Aber das könnte man auch später so lassen! Mit mehr Geld in der Staatskasse könnte man vor allem alte und kranke Menschen auch viel besser pflegen, das wäre gar nicht so schlecht. Und man könnte Häuser bauen, damit am Ende jeder ein Dach über dem Kopf hat. In einer besseren Welt würden auch die sogenannten „Entmietungen“ in München sofort mit drei Jahren Gefängnis bestraft: zum besseren Verständnis, wie man mit anderen Menschen umgeht. Eine bessere Welt wäre es auch, wenn alle Bürgerinnen und Bürger in diesem Land erst einmal solidarisch in ein gemeinsames Gesundheitssystem einzahlen, bevor sich dann die, die das wollen und leisten können, auch noch privat versichern können – so wie das in Österreich längst gehandhabt wird. Und noch besser wäre es, wenn die Krankenhäuser hierzulande nicht immer stärker privatisiert werden würden, damit dort wieder einige wenige viel Geld verdienen, sondern erst einmal die Gesundheit des Patienten im Vordergrund bleiben würde.
In den Schulen einer besseren Welt könnte man in einer solchen Welt auch wieder die Kinder selber sehen, statt sie hinter digitalen Geräten zu verstecken – und den Lateinunterricht könnte man endlich kürzen, damit vor allem mehr Zeit für Sport ist. Auch das wäre eine viel bessere Welt! Jahrelang Caesars Kriege und Ciceros vielschichtige Sprachwelt – ist in dieser Menge doch auch irgendwie sinnlos. Und in der allzu schwierigen Mathematik würde es reichen, rote von schwarzen Zahlen unterscheiden zu können, damit kann man jeden Betrieb sinnvoll führen! Und um mehr geht es am Ende im Leben gar nicht! Physik würde weitgehend entfallen, es reicht für junge Menschen doch zu verstehen, dass man nicht abenteuerlustig aus zu großer Höhe in die Tiefe springt und sich vor dem Schwimmen abkühlt. Mehr Physik braucht kein Mensch in jungen Jahren. Der Rest ist bloß Stress! Vor allem sollte die Schulpause am Vormittag deutlich verlängert werden. Denn da findet an den Schulen doch das wirkliche Leben statt.
Dass es auf dem Gäubodenvolksfest wenigstens an einem Tag Freibier für alle geben sollte, das ist auch klar. Und wer nur Wein trinkt, hat halt Pech gehabt. Er darf dann immerhin eine Runde umsonst Karussell fahren – auch ein Weg, unsere Gesellschaft wieder besser in Schwung zu bringen! Es muss sich endlich wieder mehr bewegen in diesem Land, das Gäubodenvolksfest ist dafür der allerbeste Ort! In einer besseren Welt sollten auch Zeitungsverleger nicht ständig provozierende Texte schreiben … halt, stopp! Der Satz kommt jetzt von der KI, der wird sofort gestrichen!Auf jeden Fall wäre in einer besseren Welt morgen in jedem Fall Wochenende, hoppla, das stimmt ja, morgen ist Samstag, es gibt halt immer noch Hoffnung auf dieser Welt! Auch in schwierigen Zeiten!
Straubinger Tagblatt vom 6. Juni 2025